Am 12. Mai ließen die Rebellen des Free Aceh Movement (GAM) ein Ultimatum der Regierung ohne Reaktion verstreichen. Diese hatte von den Separatisten die Niederlegung der Waffen und den offiziellen Verzicht auf die Unabhängigkeit gefordert.
Vor fünf Monaten war mit großem Pomp ein Friedensprozess eingeleitet, im Dezember ein Waffenstillstand abgeschlossen worden. Die Regierung hatte den islamischen Rebellen eine weitgehende Autonomie angeboten, doch erfolglos. Die Armee konzentriert nunmehr rund 50.000 Soldaten in Aceh und bereitet sich auf eine Offensive vor.
Die GAM, die auf etwa 10.000 Kämpfer zählen kann, kämpft seit 26 Jahren um eine Unabhängigkeit von Indonesien. Ihre Führung lebt großteils seit Jahren im Exil in Schweden. Der Unabhängigkeitskampf in der Vier-Millionen-Einwohner-Provinz hat bisher rund 40.000 Todesopfer gefordert.
Nachdem der Sieger des ersten Wahlgangs, Carlos Menem, kurz vor dem zweiten Durchgang am 18. Mai wegen seiner aussichtslosen Position von der Kandidatur zurückgetreten war, wird nun Néstor Kirchner als Nachfolger des Interims-Präsidenten Eduardo Duhalde in die Casa Rosada in Buenos Aires einziehen.
Kirchner, genauso wie Menem und Duhalde Peronist, ist seit 1991 Gouverneur der südlichsten Provinz des Landes, Santa Cruz, die er – im argentinischen Vergleich – gut und ohne Korruptionsaffären verwaltet hat. Den Nachkommen Schweizer und deutscher Einwanderer erwartet nun die gigantische Aufgabe, das reiche südamerikanische Land aus seiner tiefen ökonomischen und politischen Krise herauszuführen.